Soziale Ungleichheiten und Hochschule
Soziale Ungleichheiten bezeichnen die ungleiche Teilhabe von Einzelnen oder Gruppen, an vorhandenen materiellen oder immateriellen Gütern. In den letzten Jahrzehnten hat zwar eine zunehmende Öffnung von Hochschulen gegenüber bislang unterrepräsentierten Gruppen stattgefunden. Diese bleibt diese häufig auf formale Zugange beschränkt. Gleichzeitig hat die Vielfalt auch im Hinblick auf unterschiedliche Ausgangsvoraussetzungen durch die Öffnung der Hochschulen zugenommen formal, sozial, in Bezug auf Vorkenntnisse und Lebenslagen. Dies können auch kein akademischer Background, soziale Herkunft, Erwerbstätigkeit neben Studium, Familienverantwortung, U-18, Migrationshintergrund, Frauen in „Männerstudiengängen“ etc. sein. Insbesondere der familiäre Bildungshintergrund ist nach wie vor ein Selektionskriterium beim Übergang zu höherer Bildung und vor allem auch bei den nächsten Übergangsphasen. Diese Kategorien können zudem intersektional miteinander verschränkt sein. In diesem Band werden wir vor allem die Perspektive auf die Studierenden richten, wobei in den Beiträgen zum Teil auch andere Gruppen adressiert werden. Mit der durch gleichstellungspolitische Mittel der HAWK geförderten Tagung „Soziale Ungleichheiten und Hochschule“ wurden im November 2022 verschiedene Dimensionen sozialer Ungleichheiten in 5 Vorträgen thematisiert: Der Band startet nach der Einleitung mit einem Grußwort des Fachschaftsrates Soziale Arbeit Holzminden. Anschließend thematisiert Ann Katrin Kolwes Bildungsgerechtigkeit im Hochschulkontext. Olezia Boga fragt nach der Inklusivität von Hochschulen in Bezug auf Behinderungen und Barrieren. Katharina Völsch berichtet aus ihrer Praxis über queere Sichtbarkeit und geschlechtliche Vielfalt. Zum Abschluss thematisiert Nicola Hille sexualisierte Diskriminierung und Gewalt als strukturelle Herausforderungen von Hochschulen.