Einsatz von Strohpellets in landwirtschaftlichen Biogasanlagen : Handlungsempfehlungen für die Praxis
Getreidestroh ist ein Reststoff mit großem, ungenutzten Potenzial. Biogasanlagenbetreiber könnten bei Substitution von Maissilage durch Stroh damit theoretisch bis zu 30 % des Substratbedarfs decken. In der Vergangenheit gab es bereits verschiedene Ansätze, Stroh nach einer Vorbehandlung zum Aufschluss der Lignocellulosestruktur wie Mahlen, Extrudieren, Hydrolysieren oder Zerkleinerung mittels Schneidradpumpe in Biogasanlagen energetisch zu nutzen. Eine breite Anwendung findet aber bisher nicht statt, da der erzielte Mehrertrag den zusätzlichen Aufwand oft nicht trägt. Ein neuerer Ansatz ist die Verwendung von pelletiertem Stroh. Die vorgeschaltete Zerkleinerung des Strohs und die Pelletierung bedeuten zunächst einen höheren Energieeinsatz und steigende Kosten, bieten aber mehrere Vorteile gegenüber bisherigen Ansätzen zur Nutzung von Stroh in Biogasanlagen. Im Rahmen des durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten und durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) betreuten Projekts StroPellGas wurde an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) und der Universität Göttingen eine anwendungsorientierte Bewertung des Einsatzes von Strohpellets in Biogasanlagen unter Berücksichtigung der Verfahrenstechnik, der Prozessbiologie und der Nachhaltigkeit durchgeführt. Es wurden Anwendungsszenarien auf Basis des aktuellen Wissensstandes erstellt und zur Anwendungsreife weiterentwickelt. Aus den Ergebnissen des Forschungsprojektes werden in dieser Handreichung Praxistipps abgeleitet. Die vorliegende Handreichung richtet sich in erster Linie an Biogasanlagenbetreiber, Landwirte, Unternehmen und Personen, die sich für den Einsatz von Strohpellets als Biogassubstrat interessieren.
Preview
Cite
Access Statistic
